Rheinsberg

Der staatlich anerkannte Erholungsort Rheinsberg – ein Wasserparadies

Kronprinz Friedrich, der spätere Friedrich II, wandelte bereits durch Rheinsberg. Theodor Fontane beschrieb in „Wanderung durch die Mark Brandenburg“ diese liebliche Seenlandschaft mit ausgedehnten Wäldern und stillen Schilfbuchten. Kurt Tucholsky lässt „Claire und Wölfchen“ verliebt durch die Gassen der historischen Altstadt schlendern. Rheinsberg wird als „Perle des Ruppiner Landes“ bezeichnet und erstreckt sich unweit der Mecklenburger Seenplatte am Grienericksee.

Mit dem Boot von Fürstenberg oder der Mecklenburger Seenplatte kommend, biegt bei der Ortschaft Kleinzerlang der Wasserwanderer in die Rheinsberger Gewässer ein. Er passiert die Schleuse Wolfsbruch. Es geht durch eine reizvolle Landschaft vorbei am Abzweig zu den Zechliner Seen und der Gemeinde Zechliner Hütte Richtung Rheinsberger See. Dieser geht dann in den Grienericksee über. Dort spiegelt sich am Ostufer die Silhouette der Rheinsberger Schlossanlage im Wasser wieder.

Der Erholungsort Rheinsberg im Norden des Landes Brandenburg zählt mit ca. 325 km² mit zu den flächenmäßig größten Städten und Gemeinden Deutschlands. Die Geschichte der Stadt ist mit dem Herrschergeschlecht der Hohenzollern und dem Schloss Rheinsberg verbunden. Das ursprüngliche Renaissanceschloss von 1566 wurde nach dem Stadtbrand 1740 von den Baumeistern Johann Gottfried Kemmeter und Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff wieder errichtet. Durch Baumaßnahmen am Schloss wurde Rheinsberg zu einer kleinen barocken Residenzstadt. Carl Philipp Emanuel Bach musizierte als Kammercembalist in der kronprinzlichen Kapelle. Die Steingutmanufaktur von 1762 entwickelte sich zu den größten in Preußen. Diese Stadt schrieb Geschichte.

Umfangreiche Restaurierungsarbeiten lassen das Schloss im alten neuen Glanz erscheinen. Die Räumlichkeiten des Museums können besichtigt werden. Hier wurde das Kurt Tucholsky-Literaturmuseum eingerichtet. Die Bundes- und Landesmusikakademie befindet sich im ehemaligen Kavaliershaus und führt das Schlosstheater. Das internationale Opernfestival „Kammeroper Schloss Rheinsberg“ lädt jährlich in den Monaten Juli/August alle Musikanhänger ins restaurierte Schlosstheater ein. Das Heckentheater im Schlosspark und der Schlosshof werden für Open-Air-Aufführungen genutzt, ein Schlossensemble, das sich der Kultur widmet.

Der Gast kann in Rheinsberg auf den Spuren der Vergangenheit wandeln. Die sehenswerte Baukunst am Marktplatz ist neben der Schlossanlage mit der Grabpyramide, Feldsteingrotte und dem frisch renovierten Wartturm, ein Beobachtungsposten aus dem Mittelalter, einen Landgang wert. Im Schlosspark beim Schlendern die Seele baumeln lassen entspannt zu jeder Jahreszeit. Ein besonderer Tipp für einen Ausflug im goldenen Herbst ist der Töpfermarkt. Am zweiten Oktoberwochenende „belagern“ mit ihren kreativen Angeboten Töpfer, Keramiker und Porzellankünstler die Straßen von Rheinsberg. Wer nicht darauf warten möchte, kann sich beim Fabrikverkauf der Keramik-Manufakturen umsehen.